Mein Mensch… Teil 2

Nachdem mein Hundemann schon einen Blog für Herrchen geschrieben hat, habe ich auch den Drang, einen für Frauchen zu schreiben.

Natürlich liebe ich Herrchen, deinen neuen Freund, auch. Dass kann man sehen, auch wenn ich nicht sprechen kann. Für wen sonst, Zitat Herrchen: „Der Hund fällt gleich auseinander, so wackelt der vor Freude, mich wiederzusehen!“

Du kennst mich, so schnell gebe ich mein Herz nicht her. Dafür habe ich in meinem Leben schon genug erlebt. Aber dass er was besonderes ist, habe ich gleich gemerkt.

Was habe ich mich für dich gefreut. Nach der Geschichte mit deinem Ex-Mann, dem Krebs, deinem Leidensweg… Ich habe so für dich gehofft, dass dein Leidensweg endlich zu Ende ist, und ich wurde nicht enttäuscht.

Was haben wir alles zusammen gesehen und erlebt:

  • Wir haben dich bei deiner Reha in Bad Salzuflen besucht und haben sogar übernachtet (was zum Glück niemand gemerkt hat)
  • In dieser Zeit waren wir mit Herrchen bei der Arbeit, da sein Chef so freundlich war und es erlaubt hat
  • Wir waren in Bayern (erinnerst du dich an die Autobahnfahrt in der Nacht bei dem Schneechaos?)
  • Wir waren in Bad Essen und haben die Sehenswürdigkeiten markiert 🙂
  • Wir haben am Dümmer den Strand umgegraben
  • Wie waren in Höxter beim Treffen der Diabetiker

Ich erinnere mich daran, wie wir noch jung waren, mit den anderen Tieren, die wir damals in der Familie hatten. Wie dein Sohn anfing zur Schule zu gehen. Mittlerweile ist er einen Kopf größer als Herrchen, und das mit 14!

Ich erinne mich, wie damals unser weißer Malteser namens Summer gestorben war. Sie wurde nur 5 Monate alt. Du sagtest, sie hatte einen angeborenen Herzfehler. Ihr Tod hat mir einen echten Knacks versetzt. Auch heute noch kann ich keinen weißen Malteser sehen. Zu viele Erinnerungen kommen hoch, wie ich sie damals langsam habe sterben sehen. Wer sagt denn, Tiere können nicht fühlen? Ich bin damals vor Trauer fast hinterher gegangen. Tage habe ich nicht gegessen, war schon sehr geschwächt, bevor ich den Mut fasste, durchzuhalten.

Ich erinnere mich an schöne Zeiten, aber auch an Schicksalsschläge. Aber zum ersten Mal in der ganzen Zeit sehe ich der Zukunft positiv entgegen und freue mich auf alle Abenteuer, die da noch kommen mögen.

Deine Angie

„Ich habe einen Schatz gefunden…“

… und er trägt deinen Namen. Manchmal neige ich dazu, cleveres zu tun. So habe ich es hier geplant.

„Dumm ist der, der dummes tut“. Das sagte Forrest Gump. Wer kennt ihn nicht, den recht einfach gestrickten Menschen, dem aber Liebe und Freundschaft alles bedeutet, bis hin zur Selbstaufgabe.

Wie singt Thomas D. in einem seiner Songs: „…die Lektion des Lebens war wichtig“. Und ein weiteres Zitat (Urheber mir im Moment unbekannt): „Es gibt drei Wege zur Erkenntnis … der Letzte ist der der Erfahrung und der Bitterste“

Ich selber habe in meinem Leben auch schon die eine oder andere Lektion erhalten. Oft waren es die Wege der Erfahrung… Manchmal wurde meine Naivität ausgenutzt, sicher zum Teil deshalb auch meine eigene Schuld.

Was geschehen ist, kann ich nicht mehr ändern. Aber verhindern, dass ich die selben Fehler wieder mache. Zumindest insofern kann ich sagen, dass ich nicht unbedingt dumm bin, denn derselbe Fehler passiert mir niemals zweimal.

Ich habe erfahren müssen, dass es Menschen gibt, denen ich etwas nicht zugetraut habe: Dass sie nicht ganz so darauf erpicht sind, das es den Anderen genauso gut geht wie ihnen. Die irgendwo, bewusst oder unbewusst, nur auf den eigenen Vorteil aus sind. Und ich als damals kleiner Fisch bin von den Haien gefressen und ausgespuckt worden.

Was ich daraus gelernt habe: Nicht mehr das leichte Opfer zu sein. Selber ein wenig Haidenken zu entwickeln, aber dabei mehr den Selbstschutz zu beachten. Nicht, um anderen zu schaden.

Ich habe einen Menschen gefunden, der ebenso intelligent und stark ist wie ich. Die ihre schwache Seite schützt, damit nicht die falschen Menschen daraus Vorteile ziehen. Nur ich kenne sie, aber ich beschütze sie. So wie sie meine verwundbare Seite.

Wo wir oft von dieser Sorte Menschen verletzt wurden, heilen wir uns selber. Egal, was andere denken sollten, wichtig ist nur, was wir empfinden.

Ich schließe diesen Blogbeitrag mit einer Frage, die die Frau, die gemeint ist, hoffentlich mit ja beantwortet: „Willst Du mich heiraten?“