Kaufst du Geschenke auf den letzten Drücker?

Dann vorab eine Warnung: Der 24. fällt dieses Jahr auf einen Sonntag! Wer plant, am 24. noch hektisch ein Geschenk zu besorgen, der wird vor verschlossenen Türen stehen. (Es sei denn, der aktuell kursierende Vorschlag, einen verkaufsoffenen Sonntag zu machen, wird noch durchgesetzt.)

Ich werde vermeiden, an dem Tag eine Tankstelle aufzusuchen. Ich kann mir das Szenario so vorstellen wie in der einen Folge von „Eine schrecklich nette Familie“. Prügelnde Ehemänner, die noch kein Geschenk haben. Tankstellenbetreiber, die aus dem kaufmännischen Konstrukt des Oligopol (wenig Anbieter, viel Nachfrager) eine Gewinnmaximierung in perversen Größen planen. Sie haben die Euro-Zeichen vor dem inneren Auge haben und verkaufen eine (!) Praline für 50 Euro. Der Blumenstrauß ist da schon ein Hochsicherheits-Produkt, dass von Spezialeinheiten dem Käufer gebracht wird. Dieser Strauß ist nicht vorher einsehbar ist, sondern liegt sicher im Safe.

Diesen Kaufstress erleben wir auch fast tagtäglich im Supermarkt. An der Kasse bilden sich lange Schlangen und nicht zufällig sind da die Artikel, die als „Quengelartikel“ bekannt sind. Kaugummi, Bonbons etc.

Dieser Dialog ist sicher bekannt: Kind: „Kann ich ein Kaugummi bekommen?“ Mutter: „Nein“. Kind „Räbähhh..“ Und der Quengelartikel landet im Einkaufskorb. Die Manipulationstaktik der Einzelhändler hat funktioniert.

Aber es gibt auch eine andere Variante. Meine Freundin und ich, sowie unsere besten Freunde haben verabredet, dass wir uns nichts schenken. Einmal im Jahr gehen wir essen, schenken uns so zum Geburtstag etwas, was in unseren Augen das Wertvollste ist, was man schenken kann: Zeit.

Es gibt noch eine sehr schöne Seite von Weihnachten. Die Weihnachtsmärkte, die genußvollen Düfte, die geschmückten Fenster. Gerade in der dunklen Jahreszeit kommen die beleuchteten Fenster besonders gut zur Geltung, egal ob man jetzt gläubig ist oder nicht. Es wirkt einfach auf alle. Und liegt dazu noch etwas frischer Schnee und fallen vielleicht ein paar Flocken vom Himmel: Perfekt.

Hinweis in eigener Sache:

Ihr habt ja vielleicht schon gemerkt, ich veröffentliche alle 1-2 Wochen Sonntag um 12 Uhr einen neuen Blog. Am 24.12. und 31.12. wird dieses Jahr kein Blog von mir erscheinen, die fallen ersatzlos aus.am 14.01.2018. geht es weiter.

Mein düsterer Begleiter

Ich fange meinen Blog mit einem Beitrag an, den ich vor ca. 3 ½ Jahren in einer Facebook-Gruppe gepostet hatte:

düsterer Begl

Als ich den Text angefangen habe, war bald ist Weihnachten. Es stellt sich die Frage, wer bekommt welche Geschenke. Frau, Kind, Vater, Freunde. Was ist mit dem düsteren Begleiter?

Komische Frage irgendwie. Dem düsteren Begleiter etwas schenken? Immerhin, er ist immer da. Seit Juli 2014. Kein Tag, kein Aufwachen ohne ihn. Kein sündigen an einem Abend, das sich nicht spätestens am nächsten Tag rächt. Keinen Tag mal Urlaub ohne ihn.

Einerseits verdanke ich ihm mein Leben, denn ich habe früher einen Dreck auf mich geachtet. Andererseits weiß ich, dass er die Macht hat, mir mein Leben auch wieder zu nehmen. Ich lebe sehr gut mit ihm, nicht trotz ihm. Ich mache mehr Sport und ernähre mich gesünder, erst wegen ihm, jetzt wegen mir. Er hat mir geholfen, den Fokus neu einzustellen.

Da waren Tage zu Anfang der Erkrankung, als ich versucht habe, Diabetes mit Mathe zu „besiegen“. Ich habe versucht, aus dem Anfangswert vor dem Essen, dem Kohlehydratanteil (Diabetes ist ja eine Kohlenhydrat-Stoffwechselkrankheit) zu ermitteln, das Insulin zu berechnen und hatte einen Erwartungswert nach dem Essen. Sagen wir 140 mg/dl. An vier Tagen hat das geklappt. Am fünften Tag nicht. Kacke. Der Mensch ist eben keine Maschine. Besonders deutlich bei mir, wo die Bauchspeicheldrüse noch etwas funktioniert. Also habe ich das Zählen gelassen und habe einfach gegessen. Mit dem Hintergedanken aber: Da war doch was…?

Ich dachte immer, etwas wie Diabetes trifft andere, aber nicht mich. Mein Körper hat mir metaphorisch die gelbe Karte gezeigt. Immerhin: Ich habe nicht direkt Rot bekommen. Aber die gelbe Karte behalte ich, bis das Spiel abgepfiffen wird.

Der düstere Begleiter ist für mich ein Begleiter oder ein Berater, aber kein Vorgesetzter. Er sitzt neben mir beim Autofahren, bestimmt aber nicht den Weg. Er steht am Buffet hinter mir, berät mich, was ich essen soll, entscheidet aber nicht, was ich esse. Ich trinke und esse, was mir gut tut und lasse mich begleiten, nicht mehr und nicht weniger.

Wer mich nimmt, nimmt gleich zwei Männer. Meine Freundin hat übrigens auch einen düsteren Begleiter. Also habe wir Platz für uns und die düsteren Begleiter für sich!

Für den Nichtdiabetiker ist Diabetes eine merkwürdige Erkrankung. Man kann sie nicht sehen, höchstens die Auswirkungen. Einen diabetischen Fuß, eine Erblindung, eine Unterzuckerung sieht man, evtl. erkennt man sie auch. Die eigentliche Erkrankung dahinter sieht man nur an Messwerten. Aber glaubt mir, als Diabetiker merke ich sie. Dieses unruhige Zittern, das ich vor euch merke. Die Flecken vor dem inneren Auge, die sehe ich, nicht ihr. Ihr wundert euch höchstens, warum ich schnell auf der Suche nach was süßem bin, was ich sonst wie der Teufel das Weihwasser meide.

 

Eine Situation, die Familien kennen könnten

Wer kennt das Problem nicht? Irgendwie sind im Haushalt kein Paar Socken zu finden. Ich befürchte, die Waschmaschine bunkert sie, weil sie die Weltherrschaft plant. Wäschetrockner sind übrigens an der geheimen Verschwörung beteiligt.

Hat es tatsächlich ein zusammengehöriges Paar den Waschgang, den Trockner und das Sammeln im Wäschekorb ohne Trennung überstanden, steht noch der tägliche Kampf um die frischen Socken zwischen mir und dem Kind bevor.

Habe ich als Single noch jeden Tag gewechselt, muss ich sie jetzt ein paar Tage horten, denn: Hier sind Socken wertvoller als Gold. Das bedeutet im Klartext: Die Wahrscheinlichkeit, wenn ich ein Paar zum waschen gebe, dass ich dann ein sauberes Paar zurück bekomme, sind gering.

Habe ich ein zusammengehöriges Paar gefunden, bunkere ich sie gerne auf der Heizung. In der kalten Jahreszeit liebe ich es, in warme Socken zu schlüpfen. Leider weiß der Junge von meiner geheimen Leidenschaft und wenn er morgens aufsteht, sucht er erstmal auf der Heizung. Das führte schon einmal dazu, dass, als ich zur Arbeit wollte, die Socken weg waren und ich wieder anfangen zu suchen musste. Es ist übrigens faszinierend: Wir scheinen gefühlt 100 einzelne Socken zu haben, die aber nicht zusammen passen.

Also habe ich meine Taktik geändert. Ich gebe ein Paar Socken erst in die Waschmaschine, nachdem ich mir ein neues Paar gesichert habe. Mein Versteck habe ich geändert, muss dadurch aber auf meine vorgewärmten Socken verzichten. Aber ich habe wenigstens ein sauberes Paar und keine der 100 einzelnen Socken.

Newsletter- Dezember 2017

Hier ein Grund, warum ich denke, dass mein Blog lesenswert ist. Einer guten Freundin habe ich einige Blogs zum vorab lesen über WhattsApp geschickt und ihre Reaktionen:

„Das ist genial!!! Das hat meinen Tag heute gerettet!!! Du hast Talent! Erinnert mich irgendwie an Kishon…🤗“ oder: „Das ist genial!!!! Du hast echt Talent! Ich liebe es!“ (zu dem Blog: Wie viel Weiblichkeit verträgt der Mann?)

Es macht mir sowohl Freude beim schreiben, als auch die Reaktionen zu erleben. Zu meinem Schreibstil gehören ja die lustigen Alltagsgeschichten, als auch die kritischen Texte der heutigen Gesellschaft und meine Beobachtungen hierzu.

Das ich mit dem bloggen nicht berühmt werde (bin ja kein Schriftsteller) ist mir klar, ebenso, dass ich damit kein Geld verdienen werde. Darum geht es mir auch nicht, ich zitiere hier mal Tim Bendzko „Ich sing‘ nicht für den Applaus, gehört zu werden reicht mir aus“.

Einige Blogs habe ich schon veröffentlicht und ich hoffe mal, ihr habt auch Spaß beim lesen!