„Unterschreibst Du mal die Karte?“

Jeder kennt die Situation. Man ist zu Feierlichkeiten eingeladen. Die Frau plant von langer Hand, macht sich hübsch und ist in ihrem Element. Männer sind anwesend in einer Art „Standby-Modus“. Die lebenserhaltenden Systeme arbeiten, mehr aber nicht.

Aber es gibt auch die Phase vor der Feierlichkeit. Wenn die Frau noch zu Hause die Geschenke und Karten sortiert, die Anziehsachen und nebenbei noch mit schminken und den Haaren beschäftigt sind.

So geschehen bei Robert, Nicole und mir anno 2013. Robert und ich waren im Wohnzimmer, haben Need for Speed im Splitscreen gespielt. Das Duell zwischen 2 fast gleichwertigen Fahrern, die in einem Duell schon gefühlte 30 Minuten mit Messer im Mund gefahren sind. Völlig eingetaucht in diese Welt hatten wir unsere Umwelt komplett vergessen.

„“Unterschreibst Du mal die Karte?““ kam Nicole ins Zimmer und nahm nicht wahr, das wir vertieft in das Spiel waren. Ich begriff die Situation als erster und bekam einen Lachanfall. „„Klar““ sagte ich, „„wir fahren mal eben von der Brücke und unterschreiben im Flug“.“ Das es auch gegangen wäre, eben zu pausieren; der Gedanke kam uns nicht, da wir zu fern der Realität waren. Als Robert dann auch die Situation begriff, bekam er auch einen Lachanfall. Als Nicole dann auch erfasste, dass wir nicht am chillen, sondern um Leben und Tod fuhren, lachte sie ebenfalls.

Noch jahrelang war unser Standardspruch für eine Unterbrechung zur Unzeit: „„Unterschreibst Du mal die Karte?“